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Einladung: „Willy Brandt, die SPD und Israel“ am 16.08.2023 im Forum des Johannes-Rau-Hauses

Die Historikerin Dr. Kristina Meyer wird am 16.08., 19 Uhr, im Johannes-Rau-Haus zu dem Thema „Willy Brandt, die SPD und Israel“ referieren. Sie wird dabei den ersten Besuch eines deutschen Bundeskanzlers in Israel nach dem Zweiten Weltkrieg in den damaligen weltpolitischen Kontext einordnen.
Nach der erfolgreichen gemeinsamen Veranstaltung über Heinz Kühn, die Sozialdemokratie und das Reichsbanner in Kooperation mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge im März dieses Jahres, setzen wir diese Zusammenarbeit mit dieser Veranstaltung fort.
Weitergehende Informationen zu der Veranstaltung und zur Referentin könnt ihr dem nachfolgenden Ausschreibungstext entnehmen.
Wir freuen uns auf einen interessanten Abend und einen fruchtbaren Austausch. Anmeldungen nehmen wir gerne unter spdwuppertal@nullgmx.de entgegen.
Herzliche Grüße
Servet Köksal & Ioannis Stergiopoulos
Unterbezirksvorsitzender Bildungsbeauftragter
Vortrag von Dr. Kristina Meyer, Berlin
Im Juni 1973 reiste mit Willy Brandt erstmals ein amtierender deutscher Bundeskanzler nach Israel. Zu dieser Zeit stand der Nahostkonflikt vor einer weiteren Eskalation, drohten die Nachbarstaaten Israel erneut mit Krieg. Aber nicht nur die Haltung der Bundesregierung in diesem Konflikt prägte die Agenda des Staatsbesuchs: Im September 1972 waren elf Israelis bei den Olympischen Spielen in München ermordet worden. Das Versagen der deutschen Sicherheitsbehörden und die Freipressung der überlebenden palästinensischen Attentäter hatten in Israel für Empörung gesorgt. Und insgesamt blickte man dort mit Skepsis auf die erste sozial-liberale Bundesregierung, da einige ihrer Vertreter für eine „Normalisierung“ der Beziehungen plädiert und erklärt hatten, unter einem NS-Gegner im Kanzleramt sei Deutschland nicht länger „mit der Vergangenheit erpressbar“.
Dr. Kristina Meyer ist seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung in Berlin. Zuvor war sie viele Jahre wissenschaftliche Geschäftsführerin des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Jena. Für ihr Buch „Die SPD und die NS-Vergangenheit 1945-1990“ wurde sie mit dem Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte 2015 ausgezeichnet. Sie forscht zur Geschichte der Sozialdemokratie und zur Geschichte der deutsch-israelischen Beziehungen. Seit 2019 ist sie Co-Sprecherin des SPD-Geschichtsforums.